Buchbinden

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Photo by Fred Pixlab

In Zeiten von Smartphones und Social Media könnten das Buchbinden und das Buch als solches in Gefahr sein. Es vollzieht sich eine Verlagerung von der Schrift- hin zur Bildkultur, so der Literaturkritiker Helmut Böttiger.

Dennoch: Viele Menschen lesen wieder mehr ein gedrucktes und mit Sorgfalt gefertigtes Buch oder wünschen sich eigene Drucke gebündelt in Form einer klassischen Buchbindung. Das ist ein guter Grund, sich das Buchbinden genauer anzusehen.

Zeitloses Medium oder Staubfänger?

„Das Buch wird sich zu einem Liebhaber-Gegenstand entwickeln – und als Massenware verschwinden“, denkt Helmut Böttiger. Er schreibt und kritisiert Literatur für DIE ZEIT oder DIE SÜDDEUTSCHE. Ein Mann also, der sich mit der gebündelten Kraft von Wissen und Erzählungen beschäftigt. Ein Mann, der täglich ein Buch in der Hand hält und die Schönheit dieser Kunst aus nächster Nähe bewundert. Denn nichts anderes ist es: eine Kunstform.

2019 zum ersten Mal seit langen nahmen Buchverkäufe wieder zu. Damit sind nicht E-Books gemeint. Nein. Die Menschen kauften 2019 wieder mehr Bücher zum Anfassen. Somit erlebt das mittlerweile 2000 Jahre alte Handwerk des Buchbindens einen Aufschwung. Ein Buch ist ein Ding der Ewigkeit. Die meisten Menschen lesen es nicht nur einmal. Wenn es eine gute Geschichte enthält, nehmen Sie das Buch immer und immer wieder aus dem Regal. Es begleitete Generationen. Somit sind das Buch und das Buchbinden zeitlos. Zumindest in gewisser Hinsicht. Denn nicht immer kann und muss alles digital sein. Zumindest nicht für die nächsten 25 bis 50 Jahre. Was dann kommt, darüber spekulieren selbst die schlausten Köpfe dieser Welt, denn der Menschen überholt sich gern selbst.

Die Geschichte vom Buchbinden

Das Buchbinden geht bis ins erste Jahrhundert nach Christi zurück. Damals entstanden die Kodizes. Ein solcher Kodex beinhaltete mehrere Lagen Papier, welche durch das Verschlingen mittels Faden miteinander verbunden waren. Im Mittelalter dann experimentierten die Menschen mit Einbänden aus Holz, das oftmals mit Leder bezogen war.

Das erste und somit älteste, richtig gebundene Buch, so wie wir es heute kennen, ist das Johannesevangelium (St. Cuthbert) aus dem 8. Jahrhundert nach Christi. Danach entstanden viele Bücher im 13. Jahrhundert in Klöstern und Bildungseinrichtungen. Ein Grund dafür war die steigende Alphabetisierungsrate. In dieser Zeit entwickelte sich eine besondere Art des Buchbindens: das Beutelbuch oder Gürtelbuch. Dabei wurde über den Ledereinband ein zweiter Bezug gebunden. Er ragte über den Unterschnitt heraus. Auf diese Weise trugen die Menschen das Buch wie einen Beutel oder befestigten es am Gürtel. So begleitete das Buch die Menschen überall hin.

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Gebetbuch der Katharina Roeder von Rodeck (1540)

Im 14. Jahrhundert löste das einfach herzustellende Papier das bis dahin genutzte Pergament ab und Johannes Gutenberg erfand den Buchdruck. Von da an stieg die Nachfrage nach Büchern erheblich. Die meisten Exemplare wurden bis Ende des 19. Jahrhunderts mit einem Leineneinband versehen.

Im 20. Jahrhundert automatisierten die Menschen das Buchbinden und in den 60er- und 70er-Jahren war das Buch schließlich ein Massenpräger.

Das Buchbinden heute

Was früher ein gefragter Ausbildungsberuf war, verschwindet aufgrund der immer geringer werdenden Nachfrage zunehmend. Besonders kleine Buchbindereien finden heute kaum noch Nachwuchs. Inzwischen spezialisieren sich viele Buchbinder auch auf das Restaurieren von Büchern.

Das Buchbinden verstehen die Buchbinder nicht nur als ein Handwerk, sondern auch als eine Form der Kunst. Denn ein Buch ist nicht nur nützlich, sondern auch schön. Um das immer wieder der Welt und den Menschen begreiflich zu machen, gibt es Wettbewerbe, bei denen Bücher uns Staunen machen.

Hier können Sie eine Buchbindung beauftragen

4 Kommentare

  1. Danke, dass Sie diesen Artikel über Buchbinderei zur Verfügung gestellt haben. Ich schreibe seit zwei Jahren an einem Buch, das ich gerne veröffentlicht haben möchte. Es wäre toll, einen Ort zu finden, wo ich es drucken lassen kann.

    • Lieber Herr Hussing,
      Vielen Dank für das Lob! Kommen Sie mit Ihrem Buch gern zu DIE AUSDRUCKER (www-dieausdrucker.de).
      Sie können sich gern direkt an Frau Forster unter 089 691 35 40 melden.

      Alles Gute und viel Erfolg beim Schreiben!

  2. Das sind sehr hilfreiche Infos! Den Artikel werde ich auf jeden Fall an meine Freundin weiterleiten. Sie wird das sicherlich auch sehr interessant finden, da sie sich auch in der Freizeit sehr für das Thema Buchbinderei interessiert.

    • Wir freuen uns immer, wenn wir Inhalte schaffen, die unseren Kunden gefallen.
      Wenn sie Hilfe in Sachen Buchbindearbeiten brauchen, melden Sie sich.

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